Drittes Auge

Das so genannte „dritte Auge“ ist trotz seines natürlichen Namens kein anatomischer Bestandteil des menschlichen Körpers, sondern ein nur gedachter – imaginärer – Punkt direkt zwischen den Augen oben auf der Stirnmitte. Dieser Punkt im Gesicht wird in Indien mit dem traditionellen roten Fleck, „bindi“ genannt, bemalt, der seit Jahrtausenden zur konventionellen Ausstattung und Aufmachung hinduistischer Gläubiger gehört. Durch diese besondere Bemalung will der Gläubige zeigen, dass er nicht nur mit den physischen Augen, gleichsam den Augen der Welt, sieht, sondern auch mit dem dritten Auge, welches eine Wahrnehmung ermöglicht, die auf das Göttliche und Verborgene hinweist, das hinter unserer sichtbaren Welt existiere. Denn das dritte Auge soll nach den alten okkulten Schriften das so genannte intuitive Zentrum des Menschen sein und die außersinnliche Wahrnehmung der geistigen Welt ermöglichen.

Heute gibt es viele Schulungen und Seminare, die das dritte Auge fördern und entwickeln wollen, um Erkenntnisse unsichtbarer Welten zu gewinnen oder um so genannte paranormale Fähigkeiten zu entwickeln. Manche dieser Techniken sind schon sehr alt und beruhen auf magischem oder Eingeweihten-Wissen, andere Techniken können der modernen Psychologie mit ihren Methoden der Suggestion zugeordnet werden. Allgemein sollen Menschen mit einem entwickelten dritten Auge ihre Umgebung in allen Details besser wahrnehmen und zuweilen auch ohne Hilfsmittel Hellsehen können, denn alle divinatorischen Kräfte (Orakel) werden durch den Einsatz des dritten Auges erheblich gefördert und unterstützt.


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